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Im Gespräch mit Freddy Gerlache
Mein heutiger Interviewpartner ist Freddy Gerlache, europäischer Vertreter von Gala Systems. Seit den 1980er Jahren ist Gala Systems auf die Herstellung von Hubsystemen für Untermaschinerie spezialisiert, um Veranstaltungsräume wie Theater und Mehrzweckhallen automatisiert für unterschiedliche Bedürfnisse umzugestalten. Der Spiralift ist die Grundkomponente für Hubwerke wie Orchester- und Bühnenpodien. Freddy Gerlache gibt uns einen kleinen Einblick in die Welt der Hubsysteme.
Sanela Kolb: Freddy, danke Dir für deine Zeit. Seit wann bist Du bei Gala Systems und was macht diesen Job so spannend?
Freddy Gerlache: Ich arbeite seit 1974 in der Theaterbranche und bin stolz, mein Abenteuer bei Gala fortzusetzen, wo ich seit 2010 tätig bin. Das Attraktivste an Gala ist die herzliche Beziehung zwischen den Kolleginnen, sei es mit der Geschäftsführung oder den Mitarbeiterinnen. Es ist ein Familienunternehmen mit einer intimen Atmosphäre – klein genug, damit sich jede*r kennt, und groß genug, um große Projekte in Angriff zu nehmen.
Mein Standort ist in Madrid, 5.500 km von unserem Hauptsitz entfernt, was ein hohes Maß an Vertrauen seitens der Geschäftsleitung voraussetzt, was ich sehr schätze. Andererseits unterstützt mich jederzeit ein Team aus sehr kompetenten Ingenieurinnen und Spezialistinnen, was mir die Arbeit sehr erleichtert. Vor allem ist es der Einfallsreichtum der von Gala entwickelten Produkte und Systeme, der die Arbeit hier so spannend macht.
SK: Was ist das Besondere an den Spiralift-Systemen und wie funktioniert das System? Aktuell sind weltweit mehr als 30.000 Spiralift-Einheiten im Einsatz.
FG: Die Edelstahlsäule des Spiralift wird durch eine Drehbewegung gebildet, die zwei Sätze Metallbänder miteinander verbindet. Der Spiralift besteht aus einer durchgehenden Edelstahl-Blattfeder, in die ein vertikales Edelstahl-Spiralband, das in einem Magazin um den Spiralift herum gelagert ist, und ein horizontales Band, das darunter gelagert ist, in einem durchgehenden I-förmigen Abschnitt geformt wird. Ein trommelförmiger Rotor im Herzen des I-Lock-Spiralift hebt das horizontale Band in einer Drehbewegung an, während er das vertikale Band in Ausrichtung drückt, sodass beide mechanisch miteinander verbunden werden.
Die Edelstahl-auf-Edelstahl-Konstruktion gewährleistet eine lange Lebensdauer und einen störungsfreien Betrieb. Das Prinzip für die I-Lock-Modelle ist dasselbe, allerdings mit einem perforierten vertikalen Band und einem gezahnten horizontalen Band. Das Ergebnis ist eine solide und stabile Hubsäule aus Edelstahl.
Vorteile der Spiralift-Technologie:
- Sehr kompaktes Design, benötigt wenig Platz
- Für größere Hubhöhen ist kein zusätzlicher Raum nötig
- Entspricht der EN17206-Norm
- Keine Resonanzschwingungen aufgrund der kontinuierlichen und gleichmäßigen Rotation
- Sehr präzise Höhenpositionierung
- Geringer Wartungsaufwand (jährliche Wartung, um Riemen zu reinigen, Lager zu schmieren und Sichtprüfungen durchzuführen)
- I-Lock-Modelle erlauben eine Fehlausrichtung von bis zu 1,5° für eine einfache Installation
- I-Lock-Modelle ohne Mindestlastanforderung, besonders geeignet für Standorte mit häufigen Grubenüberschwemmungen
SK: Welche unterschiedlichen Anwendungsbereiche gibt es und für welche Häuser ist dieses System besonders geeignet, gerade im Hinblick auf die deutschen Theatergebäude?
FG: Seit 1980 entwickelt Gala Systems kompakte und vielseitige Hubvorrichtungen für Theaterbühnen. Wir haben uns auf Orchesterpodien, Bühnenpodien und Klavierlifte für Theater, Auditorien, Konzertsäle, LKW-Aufzüge, Casinos und Mehrzweckhallen spezialisiert. Unsere Produkte umfassen auch Bestuhlungspodien, Podien für Mehrzweckkonfigurationen sowie Chorpodeste für Konzertbühnen. Der Spiralift bietet eine breite Palette zuverlässiger und effizienter Lösungen für Mehrzweckhallen und Konzertbühnen.
SK: Welche technischen Anforderungen müssen erfüllt werden, um den Spiralift erfolgreich in bestehende Gebäudestrukturen zu integrieren?
FG: Es sind keine besonderen Voraussetzungen erforderlich, außer der Tragfähigkeit des Untergrunds oder Bodens, um den Spiralift in bestehende Bausubstanzen zu integrieren. Der Spiralift ist einfach zu installieren.
SK: Wie lange dauert eine Installation, von der Planung bis zur Inbetriebnahme, beispielsweise in einem Theaterumbau oder einer Sanierung mit Sitzplatzerweiterung (von 500 auf 650 Sitzplätze) und einem multifunktionalen Orchesterpodium?
FG: Da es sich um ein System handelt, das vollständig an die Bedürfnisse jedes Kunden angepasst wird, variieren die Konfigurationen stark. Der Entwicklungsprozess hängt stark vom Endkunden, Architektinnen und Planerinnen ab und kann mehrere Jahre dauern. Wenn das Konzept definiert ist, dauert es zwischen 6 und 9 Monaten für die Entwicklung und mindestens 6 Monate für die Installation. Berücksichtigt man, dass sich Herstellung und Entwicklung überschneiden können, kann ein Projekt dieser Größenordnung in etwa einem Jahr abgeschlossen werden.
SK: Gibt es neben dem Spiralift noch andere Produkte von Gala Systems, die für den typischen Einsatz im Theater relevant sind?
FG: Wir stehen voll hinter dem Spiralift und konzentrieren unsere Bemühungen auf die kontinuierliche Verbesserung dieses Produkts.
SK: Vielen Dank, Freddy, für deine Zeit. Ich freue mich auf unser nächstes Wiedersehen.
Weitere Informationen findet ihr unter: www.galasystems.com