Flackerlicht – Die Kolumne: Sitzende Bewegungen vs. bewegende Sitzungen oder Warum sich im Sitzen kein Dach deckt.
31. Oktober 2024Interview mit neuem Firmenmitglied: Martin Behns von der b-trend.academy
21. November 2024
Getting your Trinity Audio player ready...
|
Wien ist immer eine Reise wert – und erst recht, wenn ein außergewöhnliches Ereignis wie das 170-jährige Jubiläum von Waagner Biro Stage Systems gefeiert wird. Die Feierlichkeiten fanden im traditionsreichen Theater an der Wien statt und wurden von Irina Lebossé Förster moderiert, die das Publikum durch das Programm führte und faszinierende Einblicke in die Historie und den Einfluss des Unternehmens auf die Theater- und Veranstaltungstechnik bot.
Noch vor dem Beginn des offiziellen Teils stellten sich die Geschäftsführer Patrick Sonnleithner (CTO), Helmut Wurmiger (CFO), Jean-Marie Schiltz (CEO) und Roland Jacobi (CEO) den Fragen der Moderatorin. Patrick Sonnleithner schilderte die Anfänge von Waagner Biro, das ursprünglich gegründet wurde, um den österreichischen Markt zu bedienen, und sich seitdem zum Weltmarktführer in der Bühnentechnik entwickelt hat. Zu den historischen Meilensteinen zählen die erste Obermaschinerie im Jahr 1906 und der internationale Durchbruch mit der Installation im Sydney Opera House im Jahr 1972. In den 1990er Jahren begann das Unternehmen, Bühnentechnik auch für Kreuzfahrtschiffe zu entwickeln.
Jean-Marie Schiltz beleuchtete die Entwicklung der Steuerungstechnologie und die wachsende Bedeutung der Automatisierung. Die „CAT-Steuerung“ (Computer Aided Technology) befindet sich mittlerweile in der fünften Generation und erfüllt die immer komplexeren Anforderungen an Geschwindigkeit und Präzision. Patrick Sonnleithner ergänzte, dass die Zeitpläne immer straffer würden und die Maschinen immer moderner – gleichzeitig müsse man dabei die Budgetvorgaben einhalten.
Helmut Wurmiger hob die Bedeutung der Mitarbeitenden als unverzichtbare Stützen des Unternehmens hervor, das heute 200 Fachkräfte beschäftigt. In seiner Rede betonte er, dass die Zukunft zunehmend von technologischen Fortschritten geprägt sein werde und Nachhaltigkeit, Recycling und Energieeffizienz zentrale Themen der kommenden Jahre seien. Auch das Service-Netzwerk und die Schulungsprogramme sollen kontinuierlich ausgebaut werden, um den steigenden Anforderungen der Branche gerecht zu werden.
Anschließend begrüßte der Intendant des Theaters, Stefan Herheim, die Gäste und würdigte die enge Verbindung zwischen Kunst und Technik. Ohne modernste technische Unterstützung, so Herheim, wären die beeindruckenden Bühnenverwandlungen der heutigen Zeit undenkbar. Die umfassende Sanierung des Theaters an der Wien schafft neue kreative Möglichkeiten und erlaubt eine flexiblere Nutzung der Bühne.
Nach dem offiziellen Teil setzte sich die Feier bei einem gemeinsamen Essen und lebhaften Gesprächen mit zahlreichen bekannten Gesichtern aus der Branche fort. Eine exklusive Führung bot den Gästen zudem die Gelegenheit, das Theater aus einer neuen Perspektive zu erleben und tief in die Geschichte des 1801 erbauten Hauses einzutauchen. Hier hatten bereits Beethoven, Mozart und Strauss große Uraufführungen, die bis heute nachhallen.
Den feierlichen Abschluss bildete eine beeindruckende Vorführung der Ober- und Untermaschinerie, begleitet von den Klängen Mozarts – ein würdiger Ausklang für eine festiliche Veranstaltung, in einem Haus voller Geschichte und Innovation.
Text&Fotos: Sanela Kolb