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13. Dezember 2023Flackerlicht – Die Kolumne: Festtagsbraten
13. Dezember 2023
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Mit dem Ende der Förderprogramme NEUSTART KULTUR, LIVE KULTUR und Lüftung müssen wir auch einige liebe Kolleg*innen verabschieden: Eno Wohlgemuth, Jana Marei Matejka, Julie Bürger und Matthias Borgmann. Ein Blick zurück auf eine spannende Zeit.
Ihr Lieben, es ist so schade, dass ihr unser Team verlasst. Wie blickt ihr zurück auf eure Zeit bei der DTHG?
Eno: Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück – wie das mit Theater halt so ist. Freude bereitet haben mir vor allem die tollen Kolleginnen und Kollegen und die vertrauensvolle, lösungsorientierte Arbeitsatmosphäre.
Julie: Ich verlasse die DTHG mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Zusammenarbeit mit dem Team war bereichernd auf so vielen Ebenen und ich werde viel daraus mitnehmen. Die insgesamt sehr digitale Zusammenarbeit war gespickt von diversen wunderbaren persönlichen Momenten mit den Kolleginnen und Kollegen, die die Zeit im Homeoffice vereinfacht haben.
Was habt ihr vor Antritt eurer Stelle von der DTHG erwartet? Haben sich die Erwartungen erfüllt und gibt es etwas, das ihr nicht erwartet habt, das sich dann ergeben hat?
Eno: Erwartet habe ich Einblicke in die Welt der großen Theater und Opernhäuser. Zudem ging ich davon aus, dass über bühnentechnische Belange auch ein inhaltlich-künstlerischer Austausch stattfindet. Zumindest auf dem Papier und in Daten gegossen, habe ich alles gesehen, was Rang und Namen hat in Deutschland. Aber es waren auch Besuche vor Ort, die mir durch die DTHG ermöglicht wurden. Ich denke gerne an die Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen über die dargebotene Kunst.
Julie: Da ich durch einen glücklichen Zufall an die DTHG geraten bin, hatte ich vor Antritt des Jobs nur wenig Erwartungen, die hätten erfüllt werden können. Daher hat sich auch vieles ergeben, mit dem ich anfangs nicht gerechnet habe. Wie zum Beispiel die Mitarbeit an den Messen BTT und Showtech, die zu Beginn des Förderprogramms aufgrund der pandemischen Lage nicht absehbar waren.
Was habt ihr bei uns gelernt, das euch auch weiterhin begleiten wird?
Eno: Ich konnte einen Einblick in einen großen Branchenverband bekommen. Ich habe zudem wertvolle Kenntnisse im Bereich Projektmanagement und im Umgang mit Datenbanken, CMS etc. hinzugewonnen. Und durch meine Arbeit im Lüftungsprojekt, wandert mein prüfender Blick automatisch zur RLT-Anlage, wenn ich mich in größeren Räumen aufhalte.
Julie: Ich hoffe sehr, dass mich die erlernte Geduld mit anderen Menschen weiterhin begleiten wird.
Welche Aufgabe hat euch am meisten Spaß gemacht?
Eno: Am meisten Spaß hatte ich immer dann, wenn wir alle zusammengekommen sind und die gemeinsame Energie spürbar war. Die BTT in Ulm und die Showtech in Berlin ragen natürlich heraus.
Julie: Den größten Spaß hatte ich auf der Showtech Messe im Juni in Berlin. Dort habe ich gemerkt, dass ich unbedingt zurück in die Eventbranche möchte, wohin es mich jetzt hoffentlich sehr bald wieder verschlagen wird.
Welches war euer persönliches DTHG-Highlight?
Eno: Mein musikalischer Beitrag bei den Teamtagen in Lohne.
Julie: Mein persönliches Highlight war der Abend der Verleihung des Weltenbauer-Awards im Rahmen der Bühnentechnischen Tagung in Ulm im Juni 2022. Nach der Verleihung wurde die Stimmung ausgelassen und das ganze Team hat gemeinsam die Tanzfläche gerockt. Das hat das Teamgefühl auf jeden Fall gestärkt.
Und was war die größte Herausforderung für euch?
Eno: Am schwierigsten war die Einarbeitung in für mich völlig fachfremde Themen wie z.B. die Lüftungszertifizierung.
Julie: Die größte Herausforderung war für mich die vollständige Arbeit im Homeoffice, was ich vorher so nicht kannte. Da spielte natürlich auch mein Studium an einer Fernuni mit hinein. Meine Selbstdisziplin hat dafür zum Glück ausgereicht. Allerdings konnte ich auch die Flexibilität sehr ausnutzen und von vielen verschiedenen Orten aus arbeiten, die ich ohne die Arbeit bei der DTHG sicherlich nicht in den vergangenen Jahren bereist hätte.
Welche Erfahrung oder Ratschläge möchtet ihr an zukünftige Mitarbeiter*innen weitergeben?
Eno: Wenn die Zoomverbindung unstabil ist, einfach Kamera und Mic aus und den Chat zutexten.
Julie: Die DTHG bietet die größte Flexibilität, die ich je erlebt habe. Die Möglichkeit, in Absprache von so gut wie jedem Ort aus arbeiten zu können, kann man wirklich ausnutzen. Das wird mir in der Eventbranche sicherlich so nicht wieder begegnen.
Mögt ihr sonst noch Gedanken mit uns teilen?
Eno: Von Werner Finck stammt das Zitat: „Auch die Bretter, die mancher vor dem Kopf trägt, können die Welt bedeuten.“ Heutzutage wichtiger denn je…
Ganz herzlichen Dank für eure lieben Worte und die wundervolle gemeinsame Zeit! Wir werden euch sehr vermissen und wünschen euch von Herzen alles Liebe und Gute!
Wir saßen bei Hubert Eckart auf der Terrasse, als er von dem neuen Programm „Neustart Kultur“ erzählte. Und ganz begeistert über die neuen Aufgaben für die DTHG sprach. Die Idee, den pandemiegebeutelten privaten Theatern mit Förderung für Investitionen unter die Arme zu greifen, gefiel mir. Und so sagte ich gern zu, meinen Ruhestand zu unterbrechen und als Controller einzusteigen. Schließlich war ich als ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer eines Theaterbetriebs den Umgang mit Zahlen gewohnt. Die ersten Monate waren echt ein heißer Ritt. Eine Flut von Anträgen musste bearbeitet werden, während gleichzeitig noch an den Instrumenten für die Abwicklung gearbeitet wurde. Das ließ sich tatsächlich nur mit einem hoch motivierten und engagierten Team schaffen. In vielen Entscheidungsrunden wurde darum gerungen, die Fördergrundlagen so weit wie möglich auszulegen. Und oft gelang es durch den Einsatz der vielen Expert*innen aus dem DTHG-Netzwerk die manchmal recht unkonkreten Vorstellungen der Theaterleitungen in handfeste Investitionsvorhaben umzuarbeiten.
Eine Herausforderung ganz anderer Art entstand mit dem neuen Programm „Live Kultur“. Es wurde ein eigenes Projektteam gebildet und beide Teams mussten erst noch eine gemeinsame Unternehmenskultur erarbeiten. Dafür waren die Teamtreffen jenseits der Zoommeetings außerordentlich hilfreich.
Überhaupt: Corona bedeutet ja auch für uns als Beschäftigte eine ungewohnte Arbeitsweise im Homeoffice. Und ich kann für mich sagen, dass ich den regelmäßigen Plausch an der Kaffeemaschine oder das Feierabendgetränk häufig vermisst habe.
Zum Glück gab es die beiden großen Events: Die Bühnentechnische Tagung in Ulm und die SHOWTECH in Berlin. Hier gab es endlich mal die Gelegenheit, das eine oder andere aus vielen FAQs zum Verwendungsnachweis vertraute Gesicht live zu erleben. Ein wirkliches Gespräch zu führen.
Nun ist das Investitionsprogramm ausgelaufen. Vielen Theatern steht das Wasser immer noch bis zum Halse. Und Unterstützung wäre in vielen weiteren Bereich notwendig und sinnvoll. Aber ich bin optimistisch, dass die große Menge der Anschaffungen zum Beispiel in Richtung IT-Infrastruktur oder Outdoor-Equipment noch lange zum Einsatz kommen (wenn die eine oder andere Plexiglasscheibe langsam verstaubt).
Ich habe über meinen Tellerrand hinaus viel gelernt: Zum Beispiel über Lüftung und deren Wirksamkeit in Sachen Infektionsschutz. Ich ziehe mich jetzt zurück aufs Altenteil. Werde jeden Morgen nach dem Frühstück ein Theaterportrait lesen – oder doch nur Spiegel online. Machs gut, liebe DTHG.
Matthias Borgmann