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Ein Netzwerk mit TraditionDer Vorschlag nach der Einführung von Regionalgruppen kam erstmals im Rahmen der Mitgliederversammlung im Januar 1982 auf. In einem Brief an den Vorstand hatte eine Gruppe von Mitgliedern einen Antrag dazu formuliert:
Die in der Mitgliederversammlung am 5. 2. 82 angesprochenen Regionalgruppen sind eine positive Anregung, nicht um eine Auflösung der DTHG zu erreichen, sondern um zu einem intensiveren Erfahrungsaustausch auf effektiverer Ebene, nicht nur einmal im Jahr als Vortragsreihe, zu kommen. Empfehlenswert wären Regionalstrukturen mit kurzen Verbindungswegen, — aber keine Kommissionen, nur auf Grundlage regionaler Gegebenheiten. Zum Beispiel für Theater: Rheinland (Köln, Düsseldorf, Wuppertal und andere Theater), mit gleichen Regionalgruppen für Fernsehen. Die Einrichtung der Regionalgruppen steht in keinem Widerspruch zur Satzung der DTHG. Im Gegenteil, denn die Satzung legt im § 2 sogar Grundstein für die Schaffung der, oder ähnlich genannter Informationsaustauschgruppen. Wir fordern den Vorstand der DTHG auf, diesen Punkt zur nächsten Mitgliederversammlung in die Tagesordnung aufzunehmen, und wir fordern die Mitgliedschaft der DTHG auf, anläßlich dieser Versammlung dazu Stellung zu nehmen, oder aber dem Vorstand eine Meinungsäußerung schriftlich zukommen zu lassen.
Gez. K. Lorenz, W. Grube, V. Butzmann, H. G. Pagel, H. Rossow, J. Lindler.
Ein Jahr später wurde bei der jährlichen Mitgliederversammlung am 4. Februar 1983 in Recklinghausen ein neuer Vorstand gewählt, da Helmut Großer und drei weitere bisherige Vorstandsmitglieder nicht mehr zur Kandidatur standen.
In einer Mitteilung benennt der neue Vorstand drei Themenschwerpunkte für seine Arbeit: Zentrale Aus- und Weiterbildung, Mitgliederaktivierung und regionale Gruppenarbeit, Mitgliederwerbung.
Auf der Mitgliederversammlung im Mai 1984 wurde die Idee, in der DTHG regionale Gruppen zu etablieren erneut thematisiert. Als einzige bisher so zu bezeichnende Regionalgruppe wird die Gruppe Nord in Hamburg genannt. Die Bemühungen, weitere Regionalgruppen zu etablieren, sollten fortgesetzt werden.
Im Heft 2 der BTR des Jahres 1985 ist zum ersten Mal ein Bericht einer Regionaltagung der Gruppe Nord zu lesen:
DTHG-Regionalgruppe Nord Das 5. Treffen der Regionalgruppe fand am 25. Januar mit 30 Teilnehmern statt. Tagungsort war das Schloßtheater in Celle. Es gab 2 Referate mit anschließenden Diskussionen. 1. Herr Kruse, Technischer Aufsichtsbeamter der Verwaltungsgenossenschaft (VBG), Mainz, über die Unfallverhütungsvorschriften, ihren Aufbau und ihre rechtliche Stellung im allgemeinen Arbeitsschutz. 2. Frau Moormann, Staatl. Gewerbeaufsicht, Celle, zum Thema Arbeitszeitordnung im Theaterbetrieb. Es schloß sich eine Besichtigung des Theaters an, wobei 2 Mitgliedsfirmen neue Produkte vorstellten. In der abschließenden Sitzung fand wieder das „round-table“-Gespräch ohne feste Tagesordnung statt, in der jeder über die ihm wichtig erscheinenden Themen und Fragen sprechen konnte. Es wurde angeregt, eine Liste der Stadt- und Mehrzweckhallen der Region zu erstellen und mit den dort arbeitenden Kollegen Kontakt aufzunehmen. Allgemein begrüßt wurde die Einladung ins Schlosstheater wegen der Möglichkeit, sich über die Arbeitsbedingungen in einem kleinen Haus zu informieren. Ein ausführliches Protokoll ging an die Mitglieder und Theaterleitungen der Region sowie an Vorstand und Geschäftsführer der DTHG. Jens Haaland
Aber auch in NRW gab es eine Regionaltagung der Berufsgruppe Beleuchtung. Auf Einladung des Berufsgruppenvorsitzenden und DTHG-Vorstandsmitgliedes Wolfgang Meyer, Gelsenkirchen, und des Spartensprechers für Beleuchtung, Michael Niehörster, Essen, fand am 25.2.85 im Theaterkaffee des Opernhauses Essen ein Regionaltreffen der Sparte Beleuchtung für Nordrhein-Westfalen statt. Es kamen 20 Kollegen, auch aus Hannover und Gießen. Technischer Direktor Siegfried Ehrenberg begrüßte die Teilnehmer und erläuterte die Spielstätten des Theaters in Essen und die Sparten Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Jugendtheater.
Wenige Wochen später folgte ein zweites Treffen auf der Baustelle des Aalto Theaters in Essen.
1987 wird die Regionalgruppe Süd gegründet, organisiert vom Techn. Direktor der Stadt. Bühne Augsburg, Herrn Erwin Hammer. Zur konstituierenden Sitzung sollte noch im Sommer 1987 eingeladen werden.
Im ersten Bericht der Gruppe Süd 1988 ist von einem Treffen in der Kongresshalle Augsburg die Rede:
Es haben ungewöhnlich viele Kollegen aus dem Bayerischen Raum daran teilgenommen (insgesamt 45). Eine ganz besondere Freude war, daß neben dem amtierenden Vorstands-Vorsitzenden drei frühere Vorsitzende, die Herren Großer, Grünwald und Huneke an dem Treffen teilgenommen haben.
Der Aufbau einer Regionalgruppe Mitte wurde 1988 vor allem durch Albert Henrich vorangetrieben.
Einen finanziellen Zuschuss für die Durchführung der Regionalgruppen-Versammlungen, hat der Vorstand bereits Anfang dieses Jahres prinzipiell genehmigt. Der Geschäftsführer muß jedoch von den zu erwartenden Ausgaben je Versammlung vorher informiert werden.
Das 9. Treffen der Regionalgruppe Nord der DTHG fand am 10.3.89 im Thalia-Theater Hamburg statt. Unter den 46 Teilnehmern waren 8 Gäste.
Im letzten Heft der BTR des Jahres 1989 findet sich dann doch ein erster Hinweis auf die Öffnung der innerdeutschen Grenze. Ulrich Bahrmann schreibt einen Leserbrief über seine Eindrücke auf der BTT in Essen und dann überholen ihn die Ereignisse:
Es waren zwei erlebnisreiche Tage, diese 45. Bühnentechnische Tagung, die erste, die ich besuchen durfte und auf der ich mich trotzdem nicht fremd fühlte. Und so freue ich mich nun auf die nächste Jahreshauptversammlung der DTHG im Mai nächsten Jahres in Berlin im Rahmen der Showtech. Dann kann ich nach 29 Jahren wieder beide Teile Berlins betreten, wenn ich es möchte. Aber nun hat mich beim Schreiben die Zeit überholt. Was keiner so schnell erwarten konnte, ist bereits eingetreten. Im nächsten Jahr wird eine große Zahl von Fachkollegen aus der DDR nach Berlin (West) strömen, nicht nur einige ausgesuchte „Reisekader“, um sich vom Entwicklungsstand der Theatertechnik zu informieren. Das wird ein historisches Treffen deutscher Theatertechniker werden, auf das man sich schon jetzt einstellen und das man schon jetzt dementsprechend vorbereiten sollte. Ulrich Bahrmann
1990 veranstaltete auch eine Regionalgruppe-West zum ersten Mal ein eigenes Treffen, es fand am 29. August in Wuppertal statt:
Die Berichte über die Arbeit anderer Regionalgruppen veranlassten uns, nun auch in Nordrhein-Westfalen aktiv zu werden. Die Herren Austinat (Essen) und Bahrmann (Hagen) bemühten sich um die notwendige Vorarbeit und konnten dabei ein Angebot der Firma Hamann nutzen, die einen Tagungsraum zur Verfügung stellte und auch für eine Bewirtung sorgte. Dafür gilt ihr der besondere Dank der Teilnehmer.
Mit Beginn des Jahres 1991 erscheinen die Verbandsmitteilungen in der BTR in einem eigenen Layout und nennen sich PODIUM. Dieser Titel war für eine Ausgabe der Verbandsmitteilungen der DDR-DTHG verwendet worden und blieb somit erhalten. Die DDR-DTHG wurde offiziell am 31.12.1990 aufgelöst. Allen Mitgliedern wurde eine Mitgliedschaft in der (West-)DTHG angeboten.
Inzwischen konnte man auch die Gründung von fünf Regionalgruppen vermelden: Nord, Mitte, Süd, West und Berlin.
1991 gab es Regionalveranstaltungen in Mainz, Darmstadt, Essen.
Bis 1992 war die Regionalgruppenarbeit überall gut vorangekommen, so dass innerhalb des Verbandes eine Diskussion begann, die diesen Veranstaltungen Qualität und Struktur geben sollte. Vorstandsmitglieder Peter Martin regte an, die Wahl von Regionalleitern, Arbeitsgruppen, Organisation, Veranstaltungsort nach festgelegten Kriterien zu gestalten. Die Verbandsmitteilungen PODIUM berichten inzwischen ausführlich über die zahlreichen Regionalveranstaltungen und belegen ein lebendiges Verbandsleben.
1993 wird aus einer Initiativgruppe Technischer Direktoren in Sachsen die Gründung einer Regionalgruppe Ost angekündigt.
In Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Theater“, unter Beteiligung der DTHG, wird die Vortragsreihe zum Thema Sicherheit, Organisation und Technik in Theatern, Mehrzweckhallen, Film- und Fernsehstudios in der Technischen Akademie Heilbronn fortgesetzt. Das Seminar fand am 9. und 10.3.93 statt und war für technische Führungskräfte, Sicherheitsingenieure und Sachverständige bestimmt. Es war die dritte berufliche Fortbildungsveranstaltung einer 1988 begonnenen Reihe.
Bis 1994 hatte sich die Arbeit der Regionalgruppen als fester Bestandteil der Verbandsarbeit etabliert. 1994 fanden Tagungen bei der Firma Werning, im Schauspielhaus Köln, im Hans-Otto-Theater Potsdam, in der Schaubühne Berlin, in Dresden bei der Firma SBS, Annaberg, Friedrichshafen, Frankfurt, Recklinghausen und den Landesbühnen Sachsen statt.
Recherche und Text: Hubert Eckart
Redaktion: Frieda Grube