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17. Januar 2023
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Weihnachten wäre super, wenn Heiligabend am 29.02 wäre.
Alle vier Jahre könnte ich es perfekt aushalten und für die allgemeine Geschenkeauswahl wäre es ein prächtiger Kommerzdeckel, der obendrein für nachhaltigen Feiertage und mindestens drei Jahre häuslichen Frieden um die Weihnachtszeit herum sorgen würde.
Wir deckeln ja so einiges , wieso nicht auch Weihnachten?
Dass Spaß und Freude in der Werbelandschaft keinen Deckel bekommen, zeigt die neuerliche Werbung der Postbank auf deren Seiten zum günstigen und schnell abrufbaren Privatkredit.
Also kein Spaßdeckel in der Werbung, obwohl bei dem Bild die Interprätationsmöglichkeiten großzügig ausgelegt werden können, wenn Oma und Opa in Decken eingehüllt einen Kredit brauchen. Wenigstens sind sie gut gelaunt, naja, das Foto zeigt die beiden wohl erst nach der Cannabis- Freigabe.
Oder sie brauchten den finanziellen Spielraum, um neue Schlafsäcke zu kaufen. Wenigstens die Zähne sind noch drin.
Das jährliche Geschrei nach einem Spaßdeckel für Feuerwerk ist davon natürlich ausgenommen.
Wenn eine Gruppe Vollhonks marodierend durch die Gegend böllert und Krieg spielt, wo nur wenige Kilometer östlich ein echter tobt und die Kinder dort Silvester im U- Bahn Schacht verbringen durften, ist die Frage natürlich gerechtfertigt- nicht aber, weil diese Deppen durchdrehen!
Hasek, der Erfinder des Schweijks, wollte in seiner “Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen der Gesetze” Erdbeben einfach verbieten lassen.
Nimm die Schaufel nicht so voll, wenn die Arbeit reichen soll, war ein schöner Spruch in der DDR.
Wollen wir mal hoffen, dass wir 2023 die Schaufel etwas weniger vollmachen, vor allem mit moralischem Ballast, der uns noch nicht recht beim Leeren der noch vollen Schaufel helfen möchte.
Aus den Theatern höre ich vermehrt: “Es ist einfach zu viel. Sicher hat alles eine Berechtigung, aber wer soll es alles machen? Im Zweifel die Technik.” Da ist die Schaufel dann wohl deutlich zu voll. Es rieselt schon an den Seiten und die Erosion nimmt ein paar gute Leute mit.
Besonders interessant wird es, wenn die Kommunen Nachhaltigkeitsbeauftragte in die Häuser schicken, die mit ihrem frisch erworbenen Wissen den Leitungen erklären, dass es jetzt mal Zeit für einen Fundus und modulare Bauweisen ist.
Da fällt es schwer, höflich zu bleiben und nicht zu rufen: “Mach Dich mit Deinem Jodeldiplom vom Acker und lass uns in Ruhe arbeiten!”
Das Green Book für Theater haben wir nicht zuletzt auch deshalb ins Deutsche übertragen, um den Theatern die Möglichkeiten zu geben zu erkennen, dass sie einiges schon sehr gut machen und anderes nur mit ihrem speziellen (Fach-) Wissen auf die Schiene zu bringen ist.
Wenn man die heiße Luft, die beim Thema Nachhaltigkeit erzeugt wird speichern könnte, würde jede Kleinstadt (und jedes Stadttheater) leuchten wie Las Vegas!
Wesko Rohde
Multitasking war früher – heute konzentrieren wir uns mal!
Das ist doch ein guter Vorsatz für das neue Jahr. Wer zu viel auf einmal will, dem passieren leicht Missgeschicke:
Der wohl bekannteste Fehlerforscher ist James Reason, ein heute 85 Jahre alter emeritierter Psychologie-Professor der University of Manchester. An einem Nachmittag hatte er in seiner Küche einen Kessel Wasser aufgesetzt und die offene Teekanne auf die Arbeitsplatte gestellt, als seine Katze an der Tür auftauchte: eine sehr bestimmt auftretende Burma-Katze, die ihr Fressen einforderte. Reason öffnete eine Dose, nahm einen Löffel voll Futter – und schüttete es in die Teekanne.
Die Erkenntnis aus Reasons Forschung: Gegen Fehler, die Einzelne begehen, kann man nicht viel ausrichten. Ein Großteil aber schlummert im System. Je mehr dieser Fehler es gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie zum Tragen kommen. Je höher ein Mensch in der Hierarchie steht, desto mehr Fehler kann er ins System einbauen.
Mark Twain: „Der Mensch wurde am Ende der Wochenarbeit erschaffen, als Gott bereits müde war.“
Hubert Eckart