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Sanela Kolb im Interview mit Freddy Niß, Geschäftsführer des neuen DTHG-Firmenmitglieds FredUp.
Lieber Herr Niß, erstmal herzlich willkommen in der DTHG. Auf welche Gebiete haben Sie sich mit Ihr Unternehmen FredUp spezialisiert?
Hallo Frau Kolb, vielen Dank für Ihre Einladung zu diesem Interview, das ist eine wirklich schöne Art der Begrüßung, die in der DTHG gepflegt wird.
Mit unserem Unternehmen bieten wir professionelle Technik und Ausstattung für das Gewerk der Beleuchtung sowie alle dazugehörigen Komponenten an. Seit bei uns mit dem Hersteller ETC eine Vertriebs- und Service-Partnerschaft etabliert wurde, haben wir auch das Thema der Obermaschinerie mit in unser Angebot aufgenommen.
Die Detailtiefe unserer Arbeit geht über die Kern-Komponenten wie Scheinwerfer hinaus und beinhaltet auf Anfrage außerdem Teile des Planungsprozesses für die Projekte unserer Kund*innen. Wir begleiten sie in erster Linie mit Beratung und professioneller Technik. Als Hauptvertriebsmarken präsentieren wir ETC und ROBE.
Um mit der neuen Technik optimal umgehen zu können, nehmen Kund*innen oft unser Angebot an, ihre Mitarbeitenden in Benutzung und Troubleshooting zu schulen. Darüber hinaus bieten wir Wartung und Service an.
Einer Ihrer Unternehmenspfeiler ist Planung für individuelle Beleuchtungslösungen. Wie unterscheiden sich die Beratungen zwischen einem Event und einem Theater?
Licht hat eine besondere, oftmals tragende künstlerische Stellung. Es wäre vermessen hier grundsätzliche Unterschiede zu benennen. Die Beratung ist abhängig von den Vorstellungen der Künstler*innen und dem Ort, an dem die Einrichtung oder Installation stattfinden soll.
Wir können uns gut in individuelle Arbeitsweisen und Bedarfe hineindenken. Wir helfen dabei, die passenden Produkte zu finden oder auch das gesamte System zu kreieren. Unsere Kund*innen profitieren davon, wenn sie uns frühzeitig in Ihre Vorhaben einbeziehen.
Wie sieht eine typische Planung für Beleuchtungsanlagen im Theater aus, welche Schwierigkeiten begegnen Ihnen dabei?
Ich sehe es kritisch, dass die Aufgaben der Beleuchtung im Theater und ähnlichen Locations stark unterschätzt werden, sowohl budgetär, personell als auch inhaltlich und physisch. Die Challenge in Projekten ist das gewerkeübergreifende Interesse, eine gute Kommunikation und der gegenseitige Respekt aller Beteiligten.
Von starren Schemata halten wir nichts, daher gibt es auch keine typische Planung in dem Sinne. Mit der Skizzierung nähert man sich an Bedürfnisse an, die 3D-Visualisierung hilft enorm dabei, die gleiche Vorstellung zu verfolgen. Next Level ist jetzt VR, sehr spannend was da bereits möglich ist.
Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit in der Beleuchtung?
Hier sind meiner Einschätzung nach zuerst die Hersteller gefragt – im hoch qualitativen Marktsegment ist das Thema seit langem angekommen und wird sehr ernst genommen – das ist spürbar, nötig und erfreulich zu beobachten.
Betriebe, die investieren möchten, können den Aspekt der Nachhaltigkeit in ihre Qualitätsbeurteilungen einfließen lassen und ihre Produktauswahl entsprechend treffen.
Themen wie die Gewinnung der Rohstoffe, deren Abbau und Wiedergewinnung, Art und Ort der Produktionen, Abhängigkeiten und autarke Versorgungen sind bekannte Faktoren bei der Beurteilung von Nachhaltigkeit. Mir geht das oftmals nicht weit genug, zum einen fehlen mir klare Kriterien welche den Begriff der Nachhaltigkeit für unsere Branche definieren – zum anderen wird oftmals vergessen, dass die Einhaltung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen auch eine Rolle spielt.
Viele möchten gute Technik haben, aber das Budget ist recht knapp. Gibt es für kleinere Budgets entsprechende Lösungen?
Ein knapp kalkulierter Etat bedeutet nicht zwingend den Verzicht auf Qualität, Service oder Garantie. Wenn budgetäre Vorgaben existieren, finden wir mit den Kund*innen gemeinsam heraus, welche Abstriche bei den Produktmerkmalen gemacht werden können und finden die zum Kostenplan passenden Produkte.
Sehen Sie für die Zukunft weitere Veränderungen für die Beleuchtung bzw. technische Herausforderungen?
Aus der Design-Perspektive sehe ich bei additiver Farbmischung in Movinglights viel Verbesserungspotential, die Realisierung hat aber noch ihre Grenzen. Bei meiner meisterlichen Beurteilung merke ich, dass wir uns noch viel mehr mit Sicherheit beschäftigen müssen und den Verantwortlichkeiten der Benutzer*innen, denn so wie sich die Technik verändert, verändern sich auch die Gefahren.
Zum Thema technische Herausforderungen und Zukunft möchte ich noch auf unsere ACADEMY hinweisen. Wir geben damit allen interessierten Menschen die Gelegenheit sich zu schulen und auf den neuesten Stand zu bringen. Die Teilnehmenden erhalten nachhaltige Handlungskompetenz bezogen auf die Seminar-Themen. Aktuell finden Sie ein Netzwerktechnik-Seminar in dieser Rubrik auf unserer Webseite.
Im Laufe des kommenden Jahres ist die Erweiterung des Angebotes angedacht. Hierbei können wir auch auf individuelle Bedarfe reagieren! Langfristige Pläne in der Zusammenarbeit sind auch spannend um in Betrieben mit wechselndem Personal oder mit vielen Auszubildenden, eine kontinuierliche Wissensbasis zu schaffen.
Die Seminare sind für unterschiedliche Gruppengrößen konzipiert und können entweder bei uns in Hamburg oder Inhouse bei unseren Kund*innen stattfinden.
Vielen Dank für das Interview. Die DTHG wünscht Ihnen und Ihrem Team weiterhin viel Erfolg.
Mehr Infos: https://www.fredup.de/