
MDR Kultur: Nach dem Umbau Schauspiel Leipzig: neue Bühnentechnik, neues Theater
17. November 2025DTHG setzt internationale Akzente beim Green Book Treffen in London – Deutsche Energiestudie wird neuer Baustein
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Die International Green Book Conference im Londoner National Theatre brachte mehr als fünfhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dreiundzwanzig Ländern zusammen und zeigte eindrucksvoll, wie stark die weltweite Theatergemeinschaft die Themen Nachhaltigkeit und Effizienz inzwischen verankert hat. Unter den rund 275 Organisationen war die DTHG nicht nur sichtbar vertreten, sondern gehörte zu den wesentlichen Akteuren – vor allem, weil sie ein Instrument mitbrachte, auf das viele Länder bisher warten: die neue DTHG-Energiestudie.
Diese Studie, gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, wurde erstmals im internationalen Rahmen vorgestellt – und stieß sofort auf breite Resonanz. Auf Grundlage realer Betriebsdaten aus deutschen Theatern zeigt sie, dass sich durch eine an den tatsächlichen Nutzungen orientierte Steuerung der technischen Anlagen Einsparungen von bis zu 48 Prozent erzielen ließen. Ohne zusätzliche Belastungen für die Mitarbeitenden, ohne große Investitionen und ohne Eingriffe in den künstlerischen Prozess. Genau diese Kombination aus praktischer Wirksamkeit und technischer Präzision machte die Studie zu einem der meistdiskutierten Beiträge der Konferenz.
Für das internationale Green Book bedeutet dies einen entscheidenden Fortschritt. Die DTHG-Ergebnisse werden künftig als neuer Baustein in die Struktur des Green Books einfließen und dort den bislang weniger ausgearbeiteten Bereich der technischen Energieeffizienz stärken. Damit entsteht ein Werkzeug, das weltweit genutzt werden kann – in Theatern, Opernhäusern, Veranstaltungszentren und öffentlichen Gebäuden. Der Fokus verschiebt sich weg von symbolischen Maßnahmen und hin zu den großen, systemischen Hebeln im Anlagenbetrieb.
Die Zusammensetzung der Delegationen zeigte die Reichweite dieses Impulses: Neben den zahlreichen britischen Institutionen waren Delegierte aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Portugal und weiteren europäischen Ländern und der Europäischen Kommission, namentlich durch Georg Häuser, Direktor für Kultur, Kreativität und Sport, vertreten. In dieser Vielfalt wurde der deutsche Beitrag nicht als Sonderweg verstanden, sondern als international anschlussfähiges und zukunftweisendes Modell.
Damit ist klar: Die DTHG hat in London nicht nur ein Projekt vorgestellt, sondern ein Werkzeug bereitgestellt, das die internationale Nachhaltigkeitsarbeit im Theater praktisch voranbringen kann. Die Energiestudie wird in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle im Green Book spielen – und sie macht sichtbar, dass technische Kompetenz, staatliche Förderung und internationale Zusammenarbeit gemeinsam wirksame Lösungen schaffen können.




