Finnischer Verband: AVITA – Audiovisual Association of Finland
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19. März 2024
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Seit mehr als 3000 Jahren treffen wir die größtmögliche analoge Verabredung. Wir erzählen Geschichten, tragisch oder komisch, tauchen in fremde Leben und Lieben ein, und seit langer Zeit hatten die Menschen der Kunst das Bestreben, auch die Geschichten der Anderen zu erzählen oder die Mittel, mit denen andere Länder oder Kontinente ihre Geschichten erzählen, offen anzunehmen. Damit haben sie viele Generationen berührt und im besten Falle besser gemacht. Menschen haben auf allen Kontinenten eine eigene Kunst entwickelt, aber diese direkt aus dem Universum entsendete Kraft gehört niemanden. Nur wenn sie für alle da ist wie der Himmel über uns, entfaltet sie ihre ganze verbindende Kraft.
Kunst braucht Freiheit und Menschen aus der ganzen Welt die sie gemeinsam gestalten. Theater sind diese Orte, an denen das möglich war und ist. Sie sind die analogen internationalen Marktplätze inmitten unserer Städte. Offenheit, Kreativität und ein innovatives Miteinander sind für die größte Ensemblekunst unerlässlich.
Diese Freiheit wurde und wird immer wieder infrage gestellt und oft wird über Theater diskutiert, aber eigentlich nur über Geschmäcker. Das macht der Kunst nichts, damit kann sie umgehen, wie sie auch im Scheitern immer eine Chance sieht. Was sie nicht erträgt ist Engstirnigkeit, Sektiererei, Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus. Diese Dinge machen Menschen nie besser, nur dümmer, auch oder gerade dann, wenn Meinungen und Diskussionen ausgehalten und geführt werden müssen. Die Freiheit ist immer nur die Freiheit des Andersdenkenden, wie Rosa Luxemburg in deutlich schwierigeren Zeiten sagte.
Wir stehen für vielfältige Weltoffenheit und internationale Häuser. Orte die Menschen willkommen heißen, egal ob sie dort arbeiten, zuschauen oder mitmachen möchten. Sie sind die Kulturorte der Städte und Gemeinden, mit ihren prominenten Häusern und Menschen.
Das soll so bleiben und offensichtlich dürfen wir es nicht mehr als Selbstverständlichkeit hinnehmen, sondern müssen dafür streiten. Aber immer genau in solchen Augenblicken haben Kunst und Theaterleute ihre Kraft gezeigt und ermutigt.
Dafür stehen wir jetzt und in Zukunft ein, mit Herz, Kopf und Leidenschaft.
Wesko Rohde