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Mario Lefeber und Bernd Klein begrüßten die Mitglieder im Foyer des Großen Hauses des Staatstheaters Darmstadt. Anschließend hatte die Geschäftsführerin des Theaters Andrea Jung das Wort. Nach einer kurzen Einführung zur Entstehung des Hauses fand Sie sehr schöne Worte für das Team der Technik, das die Kunst hier nicht nur unterstützt, sondern auch lebt.
Bernd Klein schilderte einleitend den Zustand des Staatstheaters und der drei Bühnen und gab einen Ausblick auf die bevorstehenden Renovierungsarbeite.
Im Anschluss folgte ein Vortrag von Herrn Nürnberger von der Firma SBS Dresden über die Sanierung der Bühnentechnik. Nach einer kurzen Einführung in die Firma SBS, die in diesem Jahr Ihr 150jähriges Jubiläum feiert, ging es gleich los in die Bühnentechnik. Das Unternehmen SBS bedient von der Planung über die Technikerstellung bis zur Wartung das gesamte Spektrum der Bühnentechnik in Häusern in der ganzen Welt. Hier in Darmstadt plant SBS eine Kompletterneuerung der gesamten Bühnentechnik des kleinen Hauses. Herr Nürnberger erklärte am Beispiel Darmstadt, wie eine Firma an ein solches Projekt heran geht. Bis zu zehn Menschen seien mit der Vorkalkulation beschäftigt. Anschließend wird ein Team zusammengestellt, allen voran der Projektleiter, der den Kunden über die gesamte Projektdauer hinweg betreut und begleitet.
Ein Schwerpunkt des Vortrages bildete das Problem der Beschaffung. Eine Beauftragung zum Ende des Jahres für ein Bühnenprojekt reiche laut Nürnberger nicht mehr aus, um die Komponenten bis zum nachfolgenden Sommer zu realisieren.
Im nachfolgenden Vortrag berichtet Michéle LaBelle über gefährlich szenische Darstellungen. Frau LaBelle ist ausgebildete Schauspielerin und hat sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt. Auf der Bühne hat in den letzten Jahren hier eine Veränderung stattgefunden. Die Kämpfe oder Flüge werden mittlerweile nicht nur „2D“ also von rechts nach links, sondern sogar in „3D“ durchgeführt. Zum Teil werden neben der Raumtiefe sogar bewegte Podien mit einbezogen. Neue Möglichkeiten bergen neue Gefahren durch Überschätzung der eigenen Fähigkeiten seitens der Schauspieler oder eine fehlende Unterweisung der Techniker. LaBelle regte an, seitens des Verbandes über eine Arbeitsgruppe nachzudenken, die sich mit dieser Thematik befasst,
Die anschließende Diskussion war so interessant, dass wir bis in die Mittagspause redeten.
Nach der Mittagspause in der Kantine des Hauses begann Martin Högg mit den DTHG News. Neben der Aufarbeitung der Projekte Neustart Kultur, Live Kultur und Lüftung sowie einer kurzen Beschreibung der Arbeiten am Theatre Green Book wurde noch viel über die Messe in Berlin gesprochen. Einig waren sich alle: Die DTHG Messe in Berlin in ihrer alten Form muss wieder stattfinden. Der Austausch der Kolleg*innen untereinander und mit den Firmen ist unverzichtbar und Teil unserer Theaterfamilie.
Da der geplante Vortrag zum Thema Energieeinsparungen ausfiel, hat sich Bernd Klein kurzfristig entschlossen, eine Podiumsdiskussion zum Thema Personalmangel anzustoßen. Das Thema interessierte alle Besucher und so entstand reger Austausch, wie die einzelnen Häuser damit umgehen. Darmstadt konnte am Beispiel „Zukunftstage“ zeigen, wie wichtig ein gutes Klima unter den Mitarbeitern ist. In kleinen Arbeitsgruppen wurden Möglichkeiten entwickelt, die Kommunikation zu verbessern und alle in die Prozesse einzubinden.
Ein gutes Klima ist die Grundvoraussetzung, wenn sich Menschen auf eine Stelle bewerben. Der Arbeitsplatz heute ist nicht nur da, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, vielmehr ist das Miteinander wichtig und wie man an dem Arbeitsprozess übergreifend beteiligt ist.
Neue Wege Mitarbeiter zu rekrutieren waren auch Teil der anschliessenden Diskussion. Jobbörsen sollten genutzt werden und in der Stellenbeschreibung weniger die Qualifikationen im Vordergrund stehen, sondern die Begeisterung, die ein Job am Theater mit sich bringt.
Anschließend führte Bernd Klein die Besucher noch durch das Haus, die Spielstätten und Werkstätten und gewährte auch einen kleinen Blick auf die Baustelle.
So ging ein gelungener Tag zu Ende der neben den tiefen Einblicken in das Staatstheater Darmstadt auch sicher viele Anregungen für die Theater der Zukunft mitbrachte.
Text und Bild: Martin Högg