INTHEGA-Kongress 2023 mit Besucherrekord

Mit 840 Anmeldungen sind zum diesjährigen INTHEGA-Kongress 2023 so viele Tagungs- und Messeteilnehmer in die Stadthalle Bielefeld gekommen wie nie zuvor.

Von 12. bis 14. Juni lud die INTHEGA e.V. – Fachverband der Gastspielbranche – zu Begegnung und Austausch von Veranstaltern und Bühnenkunstschaffenden. Auf dem INTHEGA-Theatermarkt präsentierten 187 Aussteller ihre Schauspiel-, Musiktheater-, Kinder-/Jugendtheater-, Show- und Kabarett-Angebote für die Spielzeit 2024/25. Die Produktionen werden von Veranstaltern eingekauft, deren Spielorte sich vorrangig in kleinen bis mittelgroßen Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz befinden. Zur INTHEGA gehören knapp 400 Mitgliedsstädte im deutschsprachigen Raum.

„Der Begriff ‚Kultur im ländlichen Raum‘ mag vielleicht eher marginal klingen, aber wir sind viele. Unsere Arbeit ist hochprofessionell. Ohne uns würde die kulturelle Infrastruktur brach liegen“, sagte INTHEGA-Präsidentin Dorothee Starke zur Begrüßung am Montag Abend zur feierlichen Verleihung der INTHEGA-Preise „DIE NEUBERIN“. Namensgeberin der seit 1985 vergebenen Auszeichnung ist Friederike Caroline Neuber (1697 – 1760), die Schauspielerin und Mitbegründerin des regelmäßigen deutschen Schauspielbetriebs.

Die Gewinner des INTHEGA-Preises „DIE NEUBERIN“ 2023 sind:

1. Preis:

Spatz und Engel (Tournee-Theater THESPISKARREN GmbH & Co. KG / Fritz Rémond Theater im Zoo, Frankfurt)

1. Preis:

Komplexe Väter (Komödie am Kurfürstendamm / Theater an der Kö, Düsseldorf)

1. Preis:

Mein Blind Date mit dem Leben (a.gon Theater GmbH)

Der Sonderpreis des INTHEGA-Vorstands 2023 ging an den Schauspieler Dominique Horwitz, der neben seinen Verpflichtungen für Film, TV und Theater seit vielen Jahren mit Gastspielen in zahlreichen INTHEGA-Häusern unterwegs ist. Horwitz bedankte sich für die Auszeichnung und wertschätzte sie vor allem als persönliche Ehrung: „Besonders auf Tourneen, wo Stücke so oft wiederholt werden und ganz nah am Publikum dran sind, erhalte ich als Schauspieler die Möglichkeit ständiger Verbesserung“, so Dominique Horwitz Wertschätzung für den Gastspielbetrieb.

Der INTHEGA Kinder- und Jugendtheaterpreis 2023 ging an das Theater des Lachens (Frankfurt/Oder). Die Bühne möchte seine jungen Zuschauer insbesondere mit der Kunstform des Puppenund Objekttheaters vertraut machen und für unvergessliche Theatererlebnisse sorgen.

Fachkräftemangel im Kulturbereich

Thematischer Schwerpunkt der INTHEGA-Fachtagung am Mittwoch war Personalgewinnung und Personalentwicklung. Auch der Kulturbereich ist von Fachkräftemangel betroffen und muss darauf aktuell und in den kommenden Jahren reagieren. Vor allem im Bereich Technik, aber auch in den Werkstätten sowie bei administrativen Aufgaben fehlt es an Personalnachwuchs. Kulturbetriebe könnten dem unter anderem mit mehr Fort- und Weiterbildungen ihrer Mitarbeiter begegnen, so Prof. Dr. Andrea Hausmann von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. „In den meisten Kulturbetrieben fehlt es an einer strukturierten, systematischen Personalentwicklung“, gab sie jedoch zu bedenken. Insbesondere die Leitungsebene der Betriebe sei hier als Motor gefordert. „Wobei Personalentwicklung letzten Endes eine Aufgabe für Führungskräfte und Mitarbeiter gleichermaßen ist“, so Hausmann.

Weitere Themen der Tagung betrafen das Umdenken hinsichtlich von ‚Green Culture‘ und der Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb. Ebenfalls diskutiert wurden neue Möglichkeiten der Live-Audiodeskription bei Aufführungen für die Inklusion von Publikum mit eingeschränktem Sehvermögen.

Was ist die INTHEGA?

Die INTHEGA (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V.) ist der Fachverband der Gastspielbranche, der mehr als 400 Kommunen im deutschsprachigen Raum vertritt. Mitglieder sind Städte, Gemeinden, Vereine und weitere Institutionen, die für ein kommunales Kulturprogramm verantwortlich sind und hierzu auf die Angebote von Gastspielproduzenten zurückgreifen. Der Verband verfolgt das Ziel, die Arbeit der Veranstalter von Gastspielproduktionen zu unterstützen und fördert somit anspruchsvolle und qualitativ ansprechende Kulturveranstaltungen auch im ländlichen Raum.

Text: Inthega
Bild: Die Gewinner der INTHEGA-Preise 2023. Copyright: Günter Bergmann